Dienstag, 2. Juli 2013

Bouldern draußen - Routen im Eigenbau

Das Wetter ist schön, die Zeit jedoch zu knapp, um mit Sack und Pack tief in die Fränkische Schweiz zu fahren? Dann hätten wir hier die Empfehlung für Erlangener: Bouldern in insgesamt 20 Minuten mit Auto/ zu Fuß zu erreichen. Wir können hier jedoch leider nur den Erfahrungsbericht liefern, Fragen nach dem Wo müssen wir ungehört/-beantwortet verhallen lassen. Schuld daran ist der Boulderappell (mit LINK), der auch daran Schuld ist, dass man wohl weiter Bouldern darf. Wie kamen Viktor, Wolfgang und François* dazu? Geheim!** 

Der eigentliche Weg ist über die Community, die vertrauenswürdigen, verantwortungsvollen Individuen den Weg weist. Es bestehen Zweifel, ob nach diesem Post die Autoren/Beteiligten jemals dazu gehören werden, denn die Beweisfotos sind erdrückend ... schlecht aufgenommen ;).

Als wenn das noch verfremdet werden hätte müssen ...
Alle sind bestens ausgerüstet, jeweils einer stellt Auto, Crashpad und Orientierung zur Verfügung und so kommen die Drei nach nur minimalem Umweg (3 Minuten) an das Stückchen Wald, in welchem der Fels liegen soll. Trotz erstmaliger Anreise findet sich die Stelle mit ein wenig Logik auf Anhieb (Danke François für: "wir sollten nach unten laufen, dann sehen wir den Fels oben."). Es ist ein unglaublich steiles Dach (150° oder mehr) und der Beschluss ist schnell gefasst, dass trotz der sichtbaren Magnesia-Reste keiner der Anwesenden diese Route schafft. Aber der Fels ist ja groß.

Man fängt natürlich an mit dem Aufwärmen, und geht dorthin, wo der Fels einfach aussieht. Die Bedingen sind jedoch nicht ideal. Die Ecke des Waldes ist noch etwas feucht, der Boden überzieht die Schuhe mit einer kontraproduktiven Matschschicht und ohne "Anti-Brumm" wären die Protagonisten schon jetzt blutleere Hüllen. Nun gut: Wolfgang erfindet einen richtig schweren Sitzstart (vergesst das mit dem Aufwärmen) und die beiden anderen testen irgendwann nur noch, ob sie danach wenigstens nach oben kommen. Und plötzlich ist Oben ganz unten:

Links: Viktor vermisst den Top-Griff, den Rechts: François sicher mit beiden Händen für 3 Sekunden halten kann ...
Zu Schaden gekommen ist zum Glück Nichts und Niemand, das Crash-Pad hat den Sturz - des Felsblockes - gedämpft. Die nächste Erfindung ist ein entlang-hangeln an einem Grat, der sich schön greifen lässt ... nachdem man eine Menge Dreck entfernt hat. Alles was bemoost oder mit Flechten überzogen ist, wird sowieso nicht angefasst. Der Fels ist dort so glatt, dass man sich sicher sein kann in einem früheren Steinbruch für Sandsteinblöcke zu sein. Zum Glück gibt es hin und wieder "Dellen" in der Wand, so dass man seine Füße irgendwo abstellen kann. Viktor hatte übrigens seine alten Schuhe an, die neuen wollte er nicht einsauen.

Routen draußen zu erfinden ist jedenfalls ungewohnt. Sich die Stellen zu suchen, die ein gutes Problem ergeben könnten, muss noch geübt werden. Nur Wolfgang hat schon genug Erfahrung und motiviert alle. Dann die Genußroute: Ein ziemlich hoher Sitzstart mit allen Flossen fast einen halben Meter über dem Boden, aber eine wundervoll griffige Schuppe. Die Füße finden an gewählten Stellen guten Halt, aber zu einfach ist die Kletterei auch nicht. Die Sonne scheint ein wenig durch das Blätterdach und so wird das die "Poser-Stelle":


Schöne Route den Spalt entlang.
Zum Schluss das schwierigste Problem: entlang der Kante des Daches. Die Füße finden nur halt in Taschen unter dem Dach oder mit Heel-Hook (einhaken mit der Ferse) an den teilweise sloperigen (runden, rutschigen) Griffen. Das kostet Kraft! Und man misshandelt die linke Ferse, die nach 20 Minuten einfach nur weh tut. Wolfgang züchtet sich sogar einen Krampf in der linken Wade heran. Aber die Route ist machbar! In Etappen schon diesmal, komplett bestimmt das nächste Mal.

Dann alles einpacken, Biergarten, ausgepumpt und glücklich sein, den Frischluft-Schock genießen. Schee war's! Trotz der 10+ Mückenstiche.




*: neue Geheim-Identitäten ausspioniert, PRISM ist nichts dagegen :D
**: gut gegoogelt ist halb gewonnen. Haben da eine Seite gefunden, die sich nicht an den Appell hält - aber auch nur zwei Felsen verrät.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen