Donnerstag, 18. Dezember 2014

Bouldern? Parcour?

Sehr geehrter Leser,

Nein, die Überschrift bedeutet nicht, dass der Sport gewechselt wurde. Die lange Pause zwischen den Posts kommt eindeutig durch Stress. Das zeigt sich auch im Trainingstagebuch von Viktor:
Die Lücke in der Mitte stammt von der ausgerenkten Kniescheibe.   
Das zweite Halbjahr war etwas schwächer im sportlichen Sinne. Leider wurde dieses Jahr auch nur ein Soulmove-Wettkampf besucht, die restlichen fielen Motivations- und Zeitmangel zum Opfer. Immerhin lief der eine mit 630 Punkten besser als alles im Jahr 2013, damit kann man prinzipiell eine Formsteigerung nachweisen.

Das lässt sich auch daraus schließen, dass Viktor in den letzten Wochen sechs braune Routen (Schwierigkeit 5/7) abhaken konnte - endlich ein Plateau überwunden, oder doch leichtere Probleme? Außerdem schlägt Fee wieder zu und konnte schon ihre zweite UND dritte graue Route (4/7) auf ihr Konto schreiben. Der Boad klettert inzwischen solide im grünen (3/7) mit Ausflügen ins Graue und an der Motivation mangelt es bei keinem. Viktor konnte zuletzt sogar ganz alleine mit der kleinen Genoveva (10 Monate alt) eine Trainings-Session in den Blockhelden abhalten. Ob es für Viktor heuer noch mit einer gelben Route (7/7) klappt? Eher nein, dazu war das Jahr zu chaotisch. So bleibt ein Ziel für 2015!

Es gäbe noch viele andere Dinge zu berichten, aber derzeit ist es immer noch viel zu stressig. Wir hoffen nur, dass Julius bald wieder voll einsatzbereit ist, nachdem er sich inzwischen an anderen Bein dieselbe Sehne gerissen hat :/ Gefährlicher Sport, dieses Klettern.

Ach ja, die Überschrift. Findet Ihr nicht auch, dass Bouldern in der Halle und im Wettkampf immer akrobatischer wird? Das es immer weniger mit Klettern am echten Fels zu tun hat? Falls ja, dann seid ihr im Mainstream. Dennoch würde ich gerne bei einem solchen Training dabei sein:


Also, weiter geht's, bald auch wieder mit dichterer Berichterstattung! Frohes Fest und guten Rutsch wünschen Fee, Genoveva und Viktor!

Sonntag, 31. August 2014

Angetestet: Trainingbereich im E4

Drei Tage Erkältung, das kann einem richtig den Spaß verderben. Dicker Kopf, verstopfte Nase und Kratzen im Hals machten Viktor einen Strich durch ein paar Rechnungen. Diesen Sonntag hat es dann mit Training wieder geklappt. Um sich nicht gleich wieder zu zerschießen, wurden nicht schwerste Projekte angegriffen, sondern diesmal endlich das E4 an keinem Tag der offenen Tür besucht.

Die erste Stunde ging dabei drauf alle blauen Routen (außer zweien) zu klettern. Blau? War das nicht Stufe 1 von 7 bei den Blockhelden? Oder 5 von 7 im Café Kraft? Soweit so gut, diesmal ist es aber das E4 und da befindet sich Blau im fairen Durchschnitt bei 3/7. Das Resultat war dementsprechend auch überzeugend, und der Trainingsschwerpunkt "sauber stehen" wurde auch meist eingehalten. Viktor hat nämlich das letzte Mal festgestellt, dass er es oft verpasst, viel Gewicht mit den Füßen anstelle mit den Fingern zu halten. Also bei den leichteren Routen daran denken: Hüfte an die Wand und Körperschwerpunkt über das Standbein (wenn das Knie das mitmacht)

Viel los an den Bouldern, freie Bahn hinten oben im Trainingsbereich.
Das Knie hatte leider auch zu leiden. Die Wände im E4 sind - zumindest gefühlt - die höchsten aller Hallen im Großraum Nürnberg. Und dann hing Viktor plötzlich am nicht-so-guten Top-Griff, schon platt vom vielen Klettern und keine einfachen Griffe in der Nähe. Inzwischen weiß Viktor eigentlich, wie er mit einem Bein und seinem Hintern landet, doch diesmal ging es daneben und ein gemeiner Schmerz zuckt durchs Knie - und ist auch schon wieder weg. Jetzt fühlt es sich wie vor einer Woche an ... mal sehen, ob der kleine Rückschlag bleibt.
Links: Steckbrett schmerzhaft: barfüßig auf den kleinen Leisten. Rechts. Seit langem mal wieder Schlingen-Training a la Hardmover - Knie sei Dank.
Danach ging es noch eine halbe Stunde in den Kraft-Trainingsbereich: Testen, was hier alles eingebaut wurde und auch, was mit dem Knie inzwischen wieder alles geht. Verstecken muss sich die E4-Quälkammer nicht. Für die allermeisten Feld-Wald-und-Wiesen-Boulderer hat das E4 jetzt mehr als ausreichend Schindereien für die nächsten 10 Jahre aufzubieten: sehr viele verschiedene Hangboards, sehr viele verschiedene Leisten an einem recht hohen Campus-Board, Ringe und Schlingen, Steckbrett, System-Wand mit frei verstellbarem Winkel, Gymnastikball, ... . Der Trend in Kletterhallen geht eindeutig zu Trainingsbereichen. Irgendwie ist das wie mit Fitnessbuden: je mehr Maschinen es gibt, desto mehr Leute kommen. Die glauben wohl, schon der Aufenthalt in ihrer Nähe macht stärker (aber motivierend ist das schon ;) ).

Diese Übung heißt Metronom, zumindest, wenn es nach dem Buch "Gimme Kraft" geht.
Viktor hat sich jedenfalls doch recht platt gemacht, einfach nur durch ausprobieren. Obige Übung, das Metronom, schafft er zum Beispiel gerade vier mal (und das Bild zeigt davon zwei). Aber darum geht es doch. Viktor kann zum Beispiel nach so einem Tag richtig gut schlafen, auch wenn ihm eine Menge Dinge derzeit Stress machen und ihn an anderen Tagen viele Minuten wach im Bett liegen lassen.

Hier und jetzt aber noch einen großen Dank an Fee, die diesmal wieder den Auslöser im richtigen Moment gedrückt hat, und an die kleine Genoveva, die auch großartig darin ist, das Hier-und-Jetzt in den Vordergrund zu rücken. Schee war's:

Arm in Arm lümmeln sie im Sessel: Genoveva und Viktor beim mal Abschalten.

Montag, 25. August 2014

Es wird wieder!

Seit etwa zwei Wochen bouldert Viktor wieder. Vorher ging es einfach mit der Orthese nicht und vorher siegte auch die Vernunft. Und wie läuft es jetzt so? Fangen wir von Vorne an. Eine Beschränkung des Knick-Winkels im linken Knie auf maximal 90° erlaubt einem das Klettern orangener Routen bei den Blockhelden (2ter von 7 Schwierigkeitsgraden).

Mit lädierten linken Gelenken lässt sich immer noch Kraxeln ... anders kann man das nicht nennen.
Es ist jetzt nicht der Weisheit letzter Schluss, aber mit genügend Kreativität, Kraft und Beweglichkeit lassen sich viele einfache Boulder etwas erschweren - aber dafür erklettern. Belastung ging nämlich nur im gestreckten Zustand, also man konnte sich auf dem linken Bein mal ausruhen und auch mal auf die Zehenspitzen stellen. So kommt man ohne Schmerzen durch eine Session. Dennoch lassen sich nicht alle leichten Routen so lösen, denn ein Sitzstart mit dem Ar*** nah an der Wand geht dann rein mechanisch nicht ... macht aber nichts. Und auch herunter springen ist sehr ungesund, wenn sogar schon Treppen abwärts laufen schmerzt. Also greift man nur Routen an, die man oben aussteigen kann - oder die man sicher wieder runter kommt.

Mindestens ein Bein sollte man anwinkeln können - dann sieht das Bouldern potentiell elegant aus.

Und wie sieht es aktuell aus? Eigentlich ganz gut. Schließlich sagen ja fast alle Kletter-Trainer(-Bücher), man sollte Pausen machen - bis zu einem Monat. Ein kurzer Blick auf das Trainings-Tagebuch zeigt fast ideales Verhalten ;)

Was natürlich fehlt, ist das Training "Mit Krücken laufen", was Stütz-Routen ungemein leichter macht ;).
Der Balken letzte Woche hat sogar einen "Top Form"-Anteil? Ja, nachdem am Dienstag im Café Kraft noch nur grüne Routen angefasst wurden (3/7), haben diesen Samstag schon wieder neun graue Routen (4/7) daran glauben müssen, davon 4 im ersten Versuch (Flash). Da kann man sich schon mal wieder ziemlich fit fühlen. Das Fingerboard-Training zu Beginn war anscheinend richtig. Die Orthese ist seit 1,5 Wochen ab, nur noch eine Bandage erinnert an fehlende Stabilität ... und natürlich die Schmerzen im Knie, wenn man doch zu angewinkelt Kraft anwenden will. Springen wird immer noch vermieden: herunter landet Viktor gezielt auf dem Hintern und hoch fehlt einfach jede Kraft. Aber es wird stetig besser! Krankengymnastik gibt es auch, aber die Kernaussage heißt: Training, Training und nochmal Training. Alles, was nicht schmerzt ist erlaubt. Also wird auch das Fahrrad reaktiviert ...

Oben: Fee-und-Genoveva-Selfie. Unten: Der Boad, Viktor und Genoveva wissen gute weiche Matten zu schätzen!
Und auch Fee ist wieder mit eingestiegen. Sie zieht ihr Freeletics-Programm durch und ist inzwischen in der sechsten Woche. In der Boulder-Halle macht sie zuerst Fitness-Training, danach werden orangene/lila Routen angepackt (2/7), auch wieder im Überhang. Der Fortschritt - oder besser die Rückkehr zu alter Stärke (auch sie hatte schon mal grau!) - ist rasant und schon bald wird sie wieder voll dabei sein, wahrscheinlich fitter als je zuvor!

Jetzt simmer ja auch noch Boulder-Weltmeister und alles entwickelt sich gar wunderbar. Schee!

Mittwoch, 20. August 2014

Rezension: Vorbereitung auf die Boulderweltmeisterschaft

Diesmal klettern wir in die medialen Sphären des Klettersports. Es gibt ja genügend Hochglanz-HD-Filmchen und mit der Reel-Rock-Tour wurde gezeigt, dass man damit Massen in Bewegung setzen kann und Geld zu verdienen ist.

Udo Neumann ist da (ein wenig) anders. Um die Klammer eben zu erläutern: er setzt seine Homepage schon immer sehr prominent in Szene und freut sich bestimmt auch um die Vergrößerung des Umsatzes seiner Werke. ABER: er liefert auch für "umsonst" Filmchen ins Netz, die meiner bescheidenen Meinung nach Kletterer wirklich nach vorne bringen können!

Jetzt ist er ja Trainer der deutschen Boulder-National-Mannschaft und ab morgen wird er mitfiebern, wenn sich seine Schützlinge in der Weltmeisterschaft beweisen dürfen. Die findet wie schon die letzten Jahre in München statt - dummerdings sind die Tage der Quali, welche keinen Eintritt kosten würden, eben normale Arbeitsstage. Samstag heißt es also Live-Stream gucken ;)

Zurück zum Trainer: der hat nämlich aus seinem Film-Material der Traings-Sessions vier Videos geschnipselt, die seit 2009 aufzeichnen, welche Ideen und Methoden dazu geführt haben, dass mit Juliane Wurm, Jan Hoier und Thomas Tauporn* drei Weltmeister-Kandidaten für Deutschland existieren. Alle Videos sind relativ lang, und besonders #2 auch etwas langatmig... zappen macht aber auch Spass.

Video 1: Aufwärmen und Physi(otherapeuti)sches. Schöne Sammlung an kreativen Übungen, die zum einen natürlich vor dem Klettern die Muskeln vorbereiten sollen, aber auch die Muskeln kräftigen sollen, welche beim reinen Bouldern/Klettern vernachlässigt werden würden.

Video 2: Routenbau. Für die meisten wohl das uninteressanteste Video. Welche Bewegungen müssen wie schwer in welche Routen eingebaut werden, um Wettkampf-Situationen gut zu simulieren und vorzubereiten. Viel Fachgesimpel und wenig echtes Geklettere.

Video 3: "find something hard and repeat it until it's easy" Dieser Clip ist die Aufforderung zum spielen! Für Boulderer/Kletterer heißt das, suche dir eine Balance,/Körperkontroll-Aufgabe und übe solange, bis sie klappt. Oder aber versuche ein Boulderproblem mit einer kreativen Bewegung/Beschränkung zu lösen (klassisch etwa: nur hangeln). Sehr spassig.

Video 4: Draußen. Hier sind zu Beginn Möglichkeiten gesammelt, sich in freier Stadtbahn Bouldertraining zu verschaffen. Für die Mannschaft ist das natürlich wichtig, wenn der Ort des nächsten Wettkampfes keine Boulderhalle hat. Dann überfällt man halt den Spielplatz ;). Die zweite Hälfte ist dann schon fast ein klassischer Boulder-Film über Fontainebleau und coole Hallen-Boulder.

Also, wer in fünf Jahren bei der Weltmeisterschaft teilnehmen will, hat jetzt das Rezept dazu ;) Viel Spass dabei!


* Den haben Fee und Viktor am Sonntag bei den Blockhelden trainieren gesehen! Gelbe Routen campussen O_O.

Sonntag, 20. Juli 2014

Neuanfang: Schreib- und Klettertechnisch

Das Drama begann schreib-technisch schon vor über zwei Monaten, wieder jagte eine Deadline Viktor in die nächste und wenn am Tage 9-11 Stunden geschrieben und gezeichnet wird, dann hat man Abends und am Wochenende eigentlich keine Lust mehr dazu. Stattdessen geht man lieber Klettern und Bouldern, in der Halle oder gar im Zillertal. Beides ist willkommener körperlicher Ausgleich und beides sollte eigentlich tolle Geschichten für diesen Blog ergeben - deswegen werden sie auch noch erzählt ... später. Zeit für anderes bleibt dabei jedoch nicht ...

Seit Donnerstag hat Viktor wieder etwas Luft und das Gefühl auch mal wieder ein wenig Freizeit selbst einteilen zu können. Traurig ist nur, dass es seit inzwischen genau fünf (in Zahlen 5(!)) Wochen keine bezwungene Route und keinen erklommenen Boulder zu berichten gibt, denn seit diesem Tag geht Viktor an Krücken. Die gute Nachricht: es wird sehr wahrscheinlich wieder! Die Schlechte: sich die Kniescheibe auszurenken macht einen für etwa drei Monate recht unsportlich, was die Beine angeht.

Ein vier Jahre altes Bild: Viktor und Fee mit beim Hauen und Stechen am Würzburger Hubland Campus.


Was ist passiert? Fee und Viktor waren bei guten Freunden in der Dresdner Gegend zu Besuch. Nachdem dort ebenfalls Live-Rollenspieler wohnen, mussten natürlich die Schwerter zu einem Übungskampf gezückt werden (Schaumstoff um Fiberglas mit gefärbten Latex umhüllt - also eigentlich nicht gefährlich). Dabei passierte es leider, dass beim Versuch eines Hüftwurfes, Viktor seine Fee schwungvoll auf dem Knie platzierte, welches dann beim Aufprall auf dem Boden "kaputt" ging. Zehn Sekunden später hatte Viktor zwar die Kniescheibe wieder 5 cm in die Originallage "reponiert" (wie der Arzt spricht), aber die Innensehne des  linken Knies hat dabei einen Anriss bekommen (der Kleinst-Riss im Knorpel ist wohl nicht schlimm :/ ).

Aktueller Zustand: Viktor am Krückstock.
Das kann alles wieder werden, wenn man sich ruhig verhält, meint der Orthopäde. Dazu gehören aber einige unangenehme Einschränkungen: Die Orthese (Nummer 4 auf dem Bild links) ist zur Stabilisation des Knies - außerdem ist der Knickwinkel des Gelenkes einstellbar einschränkbar. Vier Wochen lang [0°,30°] sind nicht lustig, weil man keine Treppen gehen kann und beim Auto(ge)fahren (werden) nur ganz große Fußräume ansatzweise bequem sind. Seit einer Woche [0°, 60°] sind viel besser!

Die Krücken (Nummer 3) sind natürlich immens wichtig, wenn man auf einem Bein nicht laufen kann. Inzwischen braucht Viktor beide nur noch für lange Strecken, doch zu Beginn ist man einfach ein Mensch mit keiner Hand, außer man fummelt ewig rum. Umhängetaschen bekommen so einen noch größeren Wert.

Die Medikamente sind auch nicht zu vernachlässigen. Magen-Darm verwirrende Entzündungshemmer (Viktor verträgt kein Diclofenac) sind unangenehm und die Anti-Thrombose-Spritzen sind etwas nervig, doch man gewöhnt sich daran. Leider führen die auch zu Wunden, die nicht so schnell verheilen, wie gewohnt, und die können sich dann entzünden (Nummer 2).

Immerhin hat es zum Erben einer neuen Kamera gereicht. Mal sehen, was damit alles geht, wenn wieder etwas geht. Damit sind wir auch schon beim Thema Training angelangt: Viel geht nicht außer Klimmzügen und Fingertraining. Das ist aber fürs Klettern gar nicht so verkehrt. Und so hat Viktor inzwischen leichte messbare Steigerungen bei beiden Übungen erzielen können. Bis wieder wirklich geklettert werden kann wird das hoffentlich noch besser und die ein oder andere Schwäche wird damit beseitigt. Entwischen können auch wieder Liegestützen und Situps, sowie ein paar Theraband-Übungen durchgezogen werden. Man sehe alles optimistisch und das geht das schon!

Und Fee? Startet jetzt sein ein paar Tagen auch wieder groß durch. Um sich selber ein wenig zu motivieren hat sie ein paar Euronen in die Hand genommen und wird jetzt mit "Freeletics" in Form kommen. Derzeit kann sie zwar vor Muskelkater kaum laufen oder die Arme heben, aber mit diesem Einsatz wird es bestimmt bald messbare Fortschritte auch im Klettern geben. Die Zukunft sieht also wieder rosig aus und wir bleiben jetzt wieder live am Ball ... auch was die Berichterstattung angeht :) Schee wird's!

Dienstag, 13. Mai 2014

Ge- und misslungene Trainingserweiterung

Schon wieder ein ganzer Monat vorbei ... dann müssen wir wohl mal etwas aufarbeiten. Da Viktor sich aber eben auf einem Seminar befindet, wird es diesmal Häppchenweise passieren, da haben dann alle mehr davon.

Hier und jetzt also ein Beitrag zur Aufrüstung des heimischen Trainingsgeräte-Pools. Was gut und einfach funktioniert hat, was Fees Einkauf (Erständnis?) eines Gymnastikballs:

Ohne Finger bleibt Ball nicht, wo er soll. An der Erziehung arbeiten wir noch (Der Befehl "Platz!" wird vermieden).

Und damit lassen sich auch ganz schön schwere Übungen für alle möglichen Muskeln machen, um die zugleich die Körperspannung optimieren. Für eine Session mit Übungen und Udo Neumanns Kletterbibel "Lizenz zum Klettern" hat es für Viktor schon gereicht und auch Fee kann ein Liedchen von Muskelkater durch Ball singen.

Was leider nicht wie geplant funktioniert hat, was die Anbringung eines Schwerlast-Auslegers an der Wand.

Daran soll mal der Schlingentrainer baumeln.
 Nach dem die Wunschposition immer weiter nach oben wanderte, wurde endlich die Bohrmaschine angesetzt. Das erste Loch wurde recht fix gesetzt, das zweite sogar noch schneller und plötzlich war die Bohrmaschine ohne Saft! Das Aquarium hörte auf zu plätschern und das Licht ging aus: eine Stromleitung erwischt! Yeah! Es war natürlich Freitag und nach 1800 Uhr also wurde der Notdienst einbestellt und eine Stunde später sah die Wand dann so aus:

Natürlich höchste Effizienz: zwei Leitungen angebohrt und damit bis auf das Bad alles entkoppelt!
Die Lehre daraus: 20 cm unter der Decke laufen die Stromleitungen. Laut Elektriker lernen das fast alle durch Trial & Error! Der werte Leser jetzt hoffentlich nicht mehr :/

Freitag, 18. April 2014

Viel KlimBim mit einen Höhepunkt: Wide Boys

Die Wide Boys haben wir im letzten Post angekündigt, jetzt wird es ernst. Sie sind übrigens fast das einzige, was von den Ankündigungen funktioniert hat :( Die Stadtmauer in SW konnte wegen Desorganisation und damit Zeitmangel nicht besucht werden - Genoveva macht halt manchmal einen Strich durch Rechnungen, in denen sie nicht gebührend genug gewürdigt wird.

Am Samstag klappte dann immerhin der Familien-Boulderausflug, auch wenn die Deutsche Bahn Stephan nicht ankommen lassen wollte. Bei der "Rettungsmission" wurde gleich die Möglichkeit genutzt, Moritz mit einzusammeln, so dass es effektiv der Tag der kleinen Geschwister wurde ;). Das Bouldern selbst geht gemütlich vorwärts, Viktor gewöhnt sich langsam daran, pro Session nur noch eine Handvoll Projekte abzuknipsen. Immerhin kamen wieder zwei neue graue Routen dazu (Schwierigkeit 4/7), von denen aber (und jetzt aufpassen!) Stephan eine vor Viktor am Stück kletterte. Jep, Stephan dringt in die grauen Probleme vor, auch wenn es zuerst "nur" die senkrechten kleingriffigen Probleme sind. Chapeau! Moritz übte hauptsächlich Springen und Abrollen - deswegen gibt es keine Meisterleistungen von ihm zu berichten. Fee hatte am selben Tag Vormittags ein Testtraining beim McFit, um wieder in Schwung zu kommen - deswegen kein Klettern von ihr. Zu diesem Besuch gibt es in einem späteren Beitrag eine soziologisch-philosophische Rückschau ...

Im Schatten: Hinten Fels, vorne Genoveva
Draußen klettern am Sonntag mutierte zu einem Picknick. Geplant war eine Reise zum Leupoldstein, da dort der Zustieg super kurz ist und man eine Wiese gleich in der Nähe hat. Das stimmt auch alles, dennoch ist nicht jeder Platz am Wandfuß dort gut mit einem Kinderwagen erreichbar. Die einzige Stelle mit noch halbwegs Sonne wurde von 8 Leuten belagert, so dass man sich dort nicht wirklich trauen wollte, eine kleine Genoveva abzustellen, und die einzigen freien Routen im Schatten waren recht spärlich gesichert. Mit Motivationsmangel im Gepäck wurde es ein Frühlingstag fläzend in der Sonne mit ein wenig Zeit zum Topo-Führer wälzen um Alternativen zu finden.

Nachdem das geplante Übertraining so nicht zustande kam, ging Viktor am Montag etwas früher und alleine ins Café Kraft, um vor der Präsentation noch etwas entspannt zu bouldern, was auch neben ein paar ungezählten grünen Routen (3/7) auch vier der orangenen zu Fall brachte (4/7) - darunter ein sehr cooler weiter Doppel-Dynamo im ersten Versuch (sehr ähnlich zum Schluss von HIER)! Und es war umsonst, kein Eintritt wurde verlangt, weil eben nur noch wenig Zeit war, bis zum Vortrag, der dem aktiven Bouldern ein Ende setzte.

Back to the main topic: Wide Boys. Die zwei Jungs hören auf den Namen Pete Whittaker und Tom Randall und sind bekannt dafür, Rissklettern (hier eine Art Trailer für den ersten Film) zu neuen Höhen zu führen, aber auch in den unmöglich schlecht abgesicherten Gritstone Klettereien jenseits den Kanals sind die beiden Briten nicht zu verachten. Im Café Kraft machten sie Halt um für ihren neuen Film ein bisschen Werbung zu machen, und um einfach mal zu zeigen, was ein Mensch so kann, wenn er sich einen verrückten Trainingskeller aufbaut. Erster Eindruck von Viktor: er tritt durch die Tür und steht mitten zwischen den Jungs (und anscheinend zwei Managern/Freunden), die gerade verzweifelt was zu Essen wollen - am Ende wird "die größte Pizza, die ihr habt" bestellt. Super Einstieg.

Danach wollte Viktor nicht den Paparazzi spielen, weswegen es keine guten Fotos von Pizza-essenden Briten gibt. Zusammen mit Maria, einem Hardmover Kollegen wurde dann der Vortrag genossen. Es ging um Finger, die nach dem Training geschwollen und wie Currywurste aussehen, und um die Psyche, wenn man nicht mehr an ein Ziel glaubt, und es dann ohne den Erfolgsdruck plötzlich doch erreicht wird. Außerdem um jede Menge Motivation, für ein hartes und spezifisches Training. Schöne Sache!

Kurz bevor es ganz dunkel wurde.
Es war an diesem Abend anscheinend eine ganze Menge Kletterprominenz anwesend. Viktor kennt natürlich nicht alle, aber ein paar konnte schon benennen: Alexander Megos, samt Trainern Patrick Matros und Ludwig "Dicki" Korb, Heiko Queitsch und Blockheld 2013 Peter Würth waren unter anderem erschienen. Ein gutes Gespräch über Klettern und das Internet konnte Viktor auch mit Gerhard Wust, einem der Betreiber von Kletterszene.com führen. (Natürlich: Peter Würth kommt an den Tisch, an dem Viktor mit Gerhard spricht und schüttelt vier Leuten die Hand, nur nicht dem unbekannten Viktor.)

Gestern nun, am Donnerstag, führte Viktor sein Weg wieder mal alleine in die Blockhelden. *Zensiert, da noch geheim*. Danach wurde gebouldert und obwohl Viktor derzeit total unambitioniert einfach nur Spass-Bouldern will, bevor er mit seinem (langsam Form annehmenden) Trainingsplan beginnen will, fielen im Lauf der nächsten 2,5 Stunden zwei neue graue (4/7) und zwei braune Routen (5/7) - der Dank geht hier sowohl an Julius, der einen der braunen erklärte und an Maria samt drei weiteren Boulderern, die an diesem Nachmittag erstmals erstnamentlich bekannt wurde - die sind also noch ganz anonym hier im Blog unterwegs :D. Zusammen mit Simon² (Betreiber der Blockhelden) wurden auch rote (6/7) und gelbe Boulder (7/7) "angefasst", wenn auch noch ohne Erfolg - Aber die Chancen stehen gar nicht so schlecht, das Jahresziel "eine gelbe Route" noch zu erreichen. Dann Grillen und Chillen am Lagerfeuer. Alles super schee!